Optionspreis
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Optionspreis

Der Wert einer Option wird ausgedrückt durch den Optionspreis.

Der Optionspreis ist neben Angebot und Nachfrage unter anderem abhängig von dem Wert des Underlyings und kann auf Basis von Optionspreismodellen, wie z.B. anhand des Black-Scholes-Modell, berechnet werden.

Der Optionspreis setzt sich zusammen aus dem inneren Wert einer Option und dem Zeitwert der Option, d.h.

Optionspreis = innerer Wert + Zeitwert

Was ist der innere Wert einer Option?

Der Innere Wert einer Option wird abhängig vom Optionstyp (Call oder Put) beschrieben durch den Differenzbetrag aus Basispreis und aktuellem Kurs des Basiswertes.

Was ist nun der innere Wert eines Calls?

Ist bei einem Call der Differenzbetrag aus Basispreis und aktuellem Kurs des Basiswertes

  • negativ, d.h. der Kurs des Basiswertes liegt über dem Basispreis liegt, dann bezeichnet man die Option im Geld.
  • Null, d.h. der Kurs des Basiswertes entspricht dem Basispreis, dann bezeichnet man die Option am Geld.
  • positiv, d.h. der Kurs des Basiswertes liegt unter dem Basispreis liegt, dann bezeichnet man die Option aus dem Geld.

Denn bei Ausübung eines Calls, die im Moment im Geld ist, könnte man den Basiswert durch die Option unter Marktwert erwerben.

Beispiel

Ausgehend von einem BMW-Call mit BMW-Aktien als Basiswert und einer Kontraktgröße von 100 BMW-Aktien bei einem Basispreis von 40 Euro und einem aktuellen Kurs der BMW-Aktie von 41 Euro beträgt der innere Wert des BMW-Call 40 Euro - 41 Euro = -1 Euro, d.h.der BMW-Call ist im Geld.

Was ist nun der innere Wert eines Puts?

Ist bei einem Put, im Gegensatz zum Call, der Differenzbetrag aus Basispreis und aktuellem Kurs des Basiswertes

  • positiv, d.h. der Kurs des Basiswertes liegt unter dem Basispreis liegt, dann ist der Put im Geld.
  • Null, d.h. der Kurs des Basiswertes entspricht dem Basispreis, dann bezeichnet man den Put am Geld.
  • negativ, d.h. der Kurs des Basiswertes liegt über dem Basispreis liegt, dann bezeichnet man die Option aus dem Geld.

Denn bei Ausübung eines Puts, die im Moment im Geld ist, könnte man den Basiswert durch die Option über Marktwert verkaufen.

Beispiel

Ausgehend von einem BMW-Put mit BMW-Aktien als Basiswert und einer Kontraktgröße von 100 BMW-Aktien bei einem Basispreis von 42 Euro und einem aktuellen Kurs der BMW-Aktie von 41 Euro beträgt der innere Wert des BMW-Call 42 Euro - 41 Euro = 1 Euro, d.h. der BMW-Put ist im Geld.

Zusammenfassung:

Calls Puts
im Geld (in the money) Basispreis < Kurs des Underlyings Basispreis > Kurs des Underlyings
am Geld (at the money) Basispreis = Kurs des Underlyings Basispreis = Kurs des Underlyings
aus dem Geld (out of the money) Basispreis > Kurs des Underlyings Basispreis < Kurs des Underlyings

Der Zeitwert

Wäre der Optionspreis nur vom inneren Wert einer Option abhängig, würden nur im Geld liegende Optionen gehandelt werden. Dem ist aber nicht so, auch für am Geld und aus dem Geld liegenden Optionen werden Preise gezahlt. Zudem werden auch im Geld liegende Optionen zu Preisen oberhalb des inneren Wert gehandelt.

Die Differenz zwischen Optionspreis und innerem Wert bezeichnet man als Zeitwert.

Der Zeitwert ist um so größer, je länger die Restlaufzeit der Option ist.

Eine Option beinhaltet, wie in den Grundlagen erläutert, das Recht, den Basiswert zu einem bestimmten Basispreis zu kaufen oder zu verkaufen. Je länger die Restlaufzeit ist, desto größer ist die Chance, dass die Option im Geld endet und für den Käufer bei einer Ausübung doch noch einen Gewinn bringt.

Diese Chance für den Käufer ist natürlich das Risiko für den Stillhalter, das finanziell auszugleichen ist.

Der Zeitwert und das Kursänderungsrisiko des Bsiswertes werden mit abnehmender Restlaufzeit kleiner.

Die Verminderung des Zeitwertes ist nicht linear, sondern verstärkt sich gegen Ende der Laufzeit einer Option.

Dieses Phänomen wird dann verständlich, wenn man sich verdeutlicht, dass die Verkürzung der Optionslaufzeit um einen Tag von geringerem Gewicht ist, wenn die Option eine relativ lange Restlaufzeit besitzt (z.B. 100 Tage). Verbleibt bei einer aus dem Geld liegenden Option jedoch nur noch eine verhältnismäßig kurze Restlaufzeit (z.B. 2 Tage), wirkt sich eine Laufzeitverkürzung um einen Tag auf die Chance, dass eine Option noch im Geld enden wird, ungleich stärker aus.

Beispiel:

Ein Investor ist überzeugt, dass der Kurs einer Aktie in den nächsten 4-6 Monaten steigen wird und beschließt, einen Call mit 4 Monaten Restlaufzeit zu kaufen, der diese Aktie als Basiswert aufweist. In den beiden Folgemonaten macht die Aktie eine Seitwärtsbewegung, d.h. ihr Kurs ändert sich kaum. Ist der Investor weiterhin vom Anstieg des Kurses der Aktie überzeugt, sollte er den gehaltenen Call glattstellen und einen neuen Call mit einer längeren Laufzeit erwerben. Würde er dies nicht tun, hätte er nur noch zwei Monate Zeit, mit dem bestehenden Call am erwarteten Kursanstieg der zu Grunde liegenden Aktie zu partizipieren. Würde der Kurs der Aktie in diesen 2 Monaten nicht über den Basispreis steigen, hätte er seinen Kapitaleinsatz, d.h. das Geld, das er in Call investiert hat, verloren.

Aus der umgekehrten Überlegung heraus empfiehlt es sich für den Stillhalter zumeist, kurzlaufende Optionen zu verkaufen.

Fazit

Beim Options-Kauf sollten vom Investor längere Restlaufzeiten bevorzugt werden.

Beim Options-Verkauf sollten vom Stillhalter kürzere Restlaufzeiten bevorzugt werden.

Die Optionspreisbildung ist abhängig von diversen Einflussfaktoren, derer man sich bewusst sein sollte.

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